Essen, Köpfe

Kamellebud – Wurfmaterial für Karneval

Schild Kamellebud

Kein Karnevalszug ohne Kamelle. Die erste Adresse für jeckes „Wurfmaterial“  hat es in sich. Tonnenweise Süßes wird hier in der Karnevalssession unter die Jecken gebracht.

Kamelle im Kofferraum

Kamelle im Korb

 

 

 

 

 

 

 

Die Kamellebud ist eine besondere  Bude. In dem alten Ziegelbau in Brühl dreht sich das Wurfmaterial für die Rosenmontagszüge. Auf dem Gelände drängeln sich die Jecken schon am Vormittag. Gummibären, Schokoriegel, Waffeln werden erst geschleppt, bevor sie Karneval vom Wagen fliegen.


Kamellen an der Kasse Chef Kamellebud

 

 

 

 

 

 

Freundlich empfängt Gerhard Nowagk unbekannte Gesichter in seiner Kamellebud. Die meisten sind Stammkunden. Neulinge führt der Chef freundlich in die Geheimnisse seiner Bude ein. Vorne preiswert, hinten Markenware, dazwischen Plüsch und Plunder. Chips werden aus Platzgründen separat gelagert und gleich ans Auto gebracht, wenn sie nach dem Einkauf noch da rein passen. Allein 200 Dreigestirne aus dem ganzen Rheinland versorgt die Kamellebud mit Wurfmaterial. Aber auch aus Mainz kommen die Jecken zum Einkauf.

1 Million Schokoladentafeln bringt Nowagk so unter die Leute. Außerdem Clowns, Bälle, Tempos, Topfkratzer oder auch Flöns. Karnevalistischer Schwerpunkt in den Regalen sind Süßigkeiten, aber schon lange nicht mehr die klassischen Kamellen. Billigbonbons werden kaum mehr gelutscht und deshalb seltener geschmissen. Der Trend geht zu Schokoriegeln und Markenartikeln.

Regale mit Süßigkeiten

kamellebud außen

Zweimal am Tag wird der komplette Laden neu befüllt.  Die Aushilfen können die Ware gar nicht so schnell heranschleppen, wie sie ihnen von den Kunden aus den Händen gerissen werden.  Echte Jecken bevorraten sich bereits vor Weihnachten. Profis berechnen die exakte Wurfmenge, während Anfänger noch überlegen ob Haribo oder Schokoriegel.

Und was kostet der Spaß?

Das ist ein gut gehütetes Geheimnis. Wer in einer Fußgruppe in Köln mitgeht, muss schon mit 300 Euro rechnen, so Nowagk. Vom Wagen kann man mehr werfen. Ein paar Hundert Euro sind da schnell weggeworfen. Nach oben ist die Grenze offen. „Wenn einer nur 70 Euro hat“, sagt Gerd Nowagk, „da muss man halt geschickt hantieren und mit Puffreis auffüllen.“