Waldmeister, da denken viele an quietschgrünen Waldmeisterpudding, Götterspeise oder Berliner Weiße. Der echte Waldmeister färbt nur ein zartes Grün und schmeckt viel aromatischer.  Cumarin heißt der Stoff im Waldmeister, der den heuartigen Duft und das leichte Vanillearoma bringt.  Dabei hat der Waldmeister  auch gefährliche Seiten. Aromakick , Kopfschmerz oder Gift ? Der Klassiker unter den Wildkräutern weckt Frühlingsgefühle.
Wo findet man Waldmeister?
Waldmeister findet man im Wald, aber wo? Der Sammler wird unter Buchen fündig. Im schattigen Untergehölz von Buchenwäldern kriecht das Kraut im Frühjahr in dichten Kolonien aus der Laubdecke hervor. Die kleine grüne Waldmeisterpflanze trägt 6 bis 8 Blätter um ihren Stängel wie eine Halskrause. Von Mai bis Juni entfalten sich die weißen Blüten des Waldmeisters und verströmen  einen  angenehmen Duft. Nach der Blüte entstehen kleine, kugelförmige Früchte. Frisch gepflückt riecht der Waldmeister kaum. Erst durch Trocknen entfaltet sich das feine vanilleähnliche Aroma.
Maibowle , Aroma mit Tücken
Traditionell kommt Waldmeister  in die Maibowle,  ein Brauch, den man auch in Belgien, der Schweiz und Luxemburg kennt. Aber Achtung, in großen Mengen genossen, kann Waldmeister Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme hervorrufen. Damit die Maibowle schmeckt , sollte man das Kraut trocknen.
Waldmeisterbowle ohne Kopfschmerz
Für Waldmeisterbowle ohne Spätfolgen sollte man das Kraut trocknen, bündeln und kopfüber in einem großen luftdicht verschlossenen Glas über dem Wein schweben lassen, nicht in den Wein legen! Pro Liter Bowle reichen  2 bis 3 g Waldmeister. Wichtig ist es auch den gepflückten Waldmeister gut zu trocknen. Schimmelige Teile der Waldmeisterpflanze sofort wegschmeißen, sie sind giftig!
Waldmeisteraroma das ganze Jahr
Richtig getrocknet, bleibt das Aroma des Waldmeisters, z.B. in einem verschlossenen Glas, erhalten. Lässt man Waldmeister eine Zeitlang in Milch ziehen, erhält man eine aromatische Würze für Cremespeisen, Eis und Pudding.